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Auf den Spuren der Seen

Auf den Spuren der Seen

In längst vergangenen Zeiten haben riesige Gletscher die Flanken der Alpengipfel modelliert und schufen Mulden und Hochebenen, die heute von stimmungsvollen, kleinen Seen ausgefüllt werden. In den Bergen des Varaita-Tals finden sich zahlreiche große und kleine Seen, die man auf leichten und interessanten Wanderungen erreichen kann. Im Folgenden werden sieben Wanderrouten kurz beschrieben, die zu rund fünfzehn der schönsten Seen des Tals führen.

BELLINO

1) Ponte Pelvo – Lago di Camosciera (2635 m)
Höhenunterschied: 897 m
Dauer des Aufstiegs: 2h30’
Schwierigkeitsgrad: E (Wanderer)

Der kleine Lago di Camosciera liegt in einer Mulde, die von den hohen Felswänden des Bric Camosciera, des Pelvo d’Elva und des Monte Camoscere umringt wird. In der Umgebung finden sich weitere, sehr kleine Seen.

Die Wanderung beginnt 1 km hinter Chiazale an der alten Brücke Ponte Pelvo (1738 m). Man geht das enge Reou-Tal hinauf und ignoriert den Weg nach links zum Bicocca-Pass. An einem Abzweig bei einem großen Felsblock geht man links hinauf in das Camoscieretta-Tal und biegt dann nach rechts ab und erreicht den Lago di Camosciera.

2) S. Anna di Bellino – Lago di Mongioia
Höhenunterschied: 1233 m
Dauer des Aufstiegs: 4h
Schwierigkeitsgrad: E (Wanderer)

Lago di Mongioia

Der Lago di Mongioia ist der höchstgelegene See der Cottischen Alpen. Er liegt auf einer Höhe von gut 3083 m auf den Südhängen des gleichnamigen Bergs. In der Nähe des Sees befindet sich die Biwakschachtel Boerio. Sie ist mit 10 Betten ausgestattet und immer geöffnet. Der obere Teil der Wanderung ist ziemlich steil und anstrengend.

Man lässt das Auto auf dem Platz oberhalb von S. Anna (ca. 1850 m) und überquert den Bergbach auf einer Brücke. Dann folgt man dem Saumpfad, der an der Almhütte Grange Cruset (2020 m) vorbei in das enge Rui-Tal führt. Nachdem man eine lange grasige Hochebene überquert hat, verlässt man ungefähr auf 2500 m Höhe den Weg, der zum Fiutrusa-Pass führt und geht stattdessen links weiter auf einem steilen Pfad bis zum Mongioia-Pass (3065 m). Hier wendet man sich nach rechts und erreicht schnell den Lago di Mongioia.

PONTECHIANALE

1) Chianale-Lago Nero-Laghi Blu-Lago Bes
Höhenunterschied: ca. 800 m
Dauer des Aufstiegs: 3h Schwierigkeitsgrad: E (Wanderer)

Diese bekannte Wanderroute führt zu einigen sehr stimmungsvollen Seen. Das Ziel ist die Hochebene des Col Longet (einst von einem riesigen Gletscher geformt), an deren Anfang die Seen Laghi Bes ausgebreitet sind, die miteinander durch einen Engpass verbunden sind. Der Begriff „bes“ bedeutet auf Okzitanisch „doppelt“ oder „Zwilling“.

Lago Blu e lago Nero

Lago Blu e lago Nero

Kurz hinter Chianale (1800 m) verlässt man die Straße zum Agnello-Pass und nimmt den Abzweig nach links, der den Bergbach auf einer Brücke überquert. Man parkt das Auto auf dem Platz direkt hinter der Brücke. Man folgt der Straße, die den Kiefernwald durchquert und nimmt dann den Weg, der links steil ansteigt, einen Lärchenwald durchquert und dann mit vielen Kehren zur Almhütte Grange Antolina ansteigt. Man kommt an einigen Felsstürzen vorbei, erreicht eine grasige Mulde, ignoriert den Hauptweg rechts und steigt in etwa 15 Minuten zum Lago Nero (2591 m) auf, der von der felsigen Tour Real überragt wird. Nachdem man auf den Hauptweg zurückgekehrt ist, überwindet man eine Kuppe und steigt schnell hinab in die Mulde des Lago Blu (2533 m). Man geht in nordwestlicher Richtung weiter bis zu einem Abzweig. Man biegt nach links ab und steigt auf zu den Laghi Bes (2649 m).

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Lago Bes

2) Castello – Laghi delle Forciolline (2807 m)
Höhenunterschied: 1204 m
Dauer des Aufstiegs: 4h
Schwierigkeitsgrad: EE (erfahrene Wanderer)

Die Laghi delle Forciolline liegen in einem wilden, felsigen Tal am Fuß des Monviso. Der größte dieser Seen ist zugleich das größte natürliche Gewässer des Varaita-Tals. Der Wanderweg ist durchgehend markiert, aber im oberen Teil fehlt ein regelrechter Weg und man geht über Geröllfelder.

Lago delle Forciolline

Lago delle Forciolline

Vom Ortsteil Castello (1603 m) aus folgt man dem Saumpfad, der das Vallanta-Tal hinaufführt, bis zur Almhütte Grange del Rio (1988 m). Hier nimmt man den Weg, der rechts mit vielen Kehren zur kleinen Biwakschachtel Berardo (ca. 2710 m) führt, die am Fuß der Rocce di Viso liegt. Man geht weiter in östlicher Richtung über Kuppen und durch Geröllmulden und erreicht den Lago Grande delle Forciolline (2807 m).

3) Castello – Lago Bertin – Lago Lungo – Lago del Prete
Höhenunterschied: 1100 m circa
Dauer des Aufstiegs: 4 ore

Man wandert einen Abschnitt des bekannten „Giro del Monviso“ und erreicht so die drei kleinen Seen auf den Geröllfeldern vor dem S. Chiaffredo-Pass.

Vallone di Vallanta con vista su Castello

Vallone di Vallanta con vista su Castello

Von Castello (1603 m) aus folgt man dem Saumpfad, der das Vallanta-Tal hinaufführt, bis auf die Höhe der Almhütte Grange Gheit, wo man den rechten Abzweig nimmt, der mit den Markierungen der GTA gekennzeichnet ist und in einem schönen Kiefern- und Lärchenwald ansteigt. Der Weg steigt dann das Giargiatte-Tal hinauf, das von eindrucksvollen Felsgraten überragt wird. In Sichtweite des S.Chiaffredo-Passes kann man links zur Biwakschachtel Bivacco Bertoglio (2760 m) und zum Lago del Prete (2706 m) aufsteigen oder auf dem Hauptweg weitergehen zu den Seen Lago Bertin (2701 m) und Lago Lungo (2743 m) kurz unterhalb des Passes.

Lago lungo

Lago lungo

4) Castello – Lago Bagnour – Lago Secco
Höhenunterschied: 400 m
Dauer des Aufstiegs: 1h30’
Schwierigkeitsgrad: E (Wanderer)

Il lago Bagnour

Il lago Bagnour

Diese Wanderung führt durch den zauberhaften Alevè-Wald. Die mitten im Kiefernwald gelegenen Seen Lago Bagnour und Lago Secco sind zwei kleine Gewässer, die sich allmählich in Torfmoore verwandeln. Nach langen Trockenheitsperioden können sie ganz austrocknen. In ihnen lebt ein kleines Krustentier, eine Art Krebs, die nur hier vorzukommen scheint.

Der Weg beginnt neben der Berghütte Alevè und führt schnell mitten in den Kiefernwald. Nach rund zwanzig Minuten kommt man an der Berghütte Grongios Martre vorbei und geht weiter in Richtung der Almhütte Grange Peiro Grongetto. Man ignoriert den Weg der rechts zum Lago Secco führt und geht weiter in Richtung Lago Bagnour und der gleichnamigen Berghütte. Man steigt im dichten Wald bergauf, bis man zur Lichtung Pian Caval kommt, wo man auf die Wege trifft, die aus dem Vallanta-Tal heraufkommen. Man biegt links auf den Grat ein und nimmt kurz darauf den rechten Weg, der parallel zu dem kleinen Bach verläuft, der zwischen den Wurzeln der Zirbelkiefern fließt. Mit einem letzten Anstieg erreicht man den Lago Bagnour und die Berhütte. Hinab geht es auf dem gegenüberliegenden Seeufer in Richtung Lago Secco, Pralambert, Alboin und Casteldelfino. Schnell gelangt man zum Lago Secco, der seinem Namen zum Trotz (secco = trocken) mehr Wasser hat als der Lago Bagnour. Es geht weiter abwärts bis zu einem Abzweig nach Castello und Villaretto. Man folgt dieser Ausschilderung nach rechts und geht weiter durch den dichten Wald bergab. Man ignoriert den Weg, der links nach Villaretto führt, und geht weiter in Richtung Castello. Nach einem kurzen Anstieg wird der Weg eben und führt schnell zur Almhütte Grange Peiro Grongetto. Hier schließt sich der Kreis und mit einem schnellen Abstieg gelangt man wieder nach Castello.