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BELLINO: DAS DORF DER SONNENUHREN

BELLINO: DAS DORF DER SONNENUHREN

Sonniges Bellino

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Der Gebrauch von Sonnenuhren war in der Vergangenheit in der Provinz Cuneo, und besonders im Varaita-Tal, weit verbreitet und ist es auch heute noch. Im Tal wird der Besucher überrascht sein von den Bildstöcken, die sich längs des Weges finden, von den Fresken, die Häuser und Almhütten zieren, und vor allem von der beachtlichen Zahl an Sonnenuhren, die auf die Wände von Privathäusern und Kapellen gemalt sind und mit ihren Leitsprüchen jeden, der die Uhr liest, daran erinnern, wie unerbittlich die Zeit verrinnt. Besonders reich an diesen Schätzen ist das Tal von Bellino, in dem über 30 Sonnenuhren gezählt wurden, die alle gut sichtbar sind. Einige wurden von der Firma Solaria restauriert. Wenn man sich das Tal hinauf begibt, kann man auf einem speziellen Weg die Zeit entdecken.

Ortsteil Ribiera

Hausnr. 6 hat die älteste Sonnenuhr (1735) der Gemeinde.

Ortsteil Chiesa

Auf die Wand der romanischen Pfarrkirche S. Giacomo ist eine Sonnenuhr aus dem 19. Jahrhundert freskiert, die das heute vollständig lesbare Motto trägt: „SANS SOLEIL NE DIT RIEN DU TOUT C’EST A-DIRE SINE SOLE SILET senza sole non dice nulla“ (Ohne Sonne sagt sie nichts).

Ortsteil Celle

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An der Hausnr. 2, ein ehemaliger Konvent, der jetzt als Privathaus genutzt wird, ist eine Sonnenuhr gut sichtbar, deren Datierung nur teilweise lesbar ist (187?). Das ist insofern interessant, als es noch drei weitere Sonnenuhren gibt, die wahrscheinlich älteren Datums sind oder schlicht als Ausführungsproben für die noch heute sichtbare dienten. Auf den Wänden der Hausnr. 47 wurden weitere zwei Sonnenuhren verwirklicht (1866 und 1871), von denen eine die französische, nicht ganz fehlerfreie Aufschrift trägt: „vers le couchant je m’incline et vers la mort tu chamine“ (ich bin der Sonne zugeneigt und du wanderst dem Tod entgegen).

Zwei weitere Leitsprüche zeichnen zwei Sonnenuhren des gleichen Ortsteils aus. Auf der der Kirche S. Spirito steht: „solem e mundo tollere videntur qui amicitiam e vita tollunt“ (es scheinen die Sonne aus der Welt zu tilgen, jene, die die Freundschaft aus ihrem Leben tilgen). Auf dem Privathaus mit der Nr. 22 hingegen ruft die vom Autor Luca Roux 1915 unterzeichnete Sonnenuhr uns in Erinnerung: „l’arte è difficile, la critica è semplice“ (die Kunst ist schwierig, die Kritik ist leicht).

Ortsteil Chiazale

An der Hausnr. 7 ist eine weitere lateinische Aufschrift auf einer der beiden Sonnenuhren gut lesbar, von denen die ältere von 1821 unter der zweiten geborgen und neben diese umgesetzt wurde. Sie trägt das Motto: „exspecto solem/ cur sine sole sileo“ (ich warte auf die Sonne, denn ohne Sonne schweige ich). Auf den Häusern Nr. 44 und 45 warnt ein weiteres Motto auf der Sonnenuhr aus dem 19. Jahrhundert den Wanderer: „guardando l’ora, o passegger, volgi alla morte il pensier“ (schaust du die Stunde, oh Wanderer, wende deine Gedanken dem Tode zu). Auf Hausnr. 24 hingegen ist es die Schwäche des Menschen, die den Autor BRUN B inspiriert: „le moindre nuage me trahit, le moindre souffle te detruit“ (die kleinste Wolke betrügt mich, der kleinste Hauch zerstört dich).

Ortsteil S. Anna

Auch in diesem Ortsteil, dessen Häuser schon in der Vergangenheit nicht ständig bewohnt waren, sondern als Sommerwohnsitze dienten, wurden viele Sonnenuhren freskiert, wie z.B. die auf der Kapelle S. Anna von Luca Roux (1936): „Santa Anna pregate per noi che si raccomandiamo a voi”(Heilige Anna, bete für uns, die wir uns dir anvertrauen).